Personalführung ist eine der entscheidendsten Aufgaben von Führungskräften und spielt gerade in Zeiten des Fachkräftemangels eine wesentliche Rolle für die Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber – sowohl, um neue Mitarbeitende zu gewinnen als auch um Leistungsträger an die Organisation zu binden.
Führungskräfte übernehmen nicht nur die Verantwortung für den rein finanziellen Erfolg des Unternehmens, indem sie neue Projekte akquirieren und neue Strategien entwickeln, um die Organisation in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Sondern sie tragen die Verantwortung für alle Beteiligten, die zur Umsetzung der Ziele beitragen – und stehen täglich vor neuen menschlichen und sozialen Herausforderungen.
Im Rahmen unserer Kampagne Monat der Mitarbeitenden haben wir unsere Autorinnen und Autoren, die selbst Führungserfahrung haben, Führungskräfte coachen oder sich mit dem Thema Führung beschäftigen, befragt. Zur Personalführung ein Interview mit Christiane Deters:
5 Fragen an Christiane Deters, Autorin von It´s all about CHARISMA
Christiane Deters ist Trainerin, systemischer Coach und Rednerin, spezialisiert auf die Themen Persönlichkeitsentwicklung und Charisma. Schon als Rechtsanwältin sowie als Unternehmensjuristin und HR-Verantwortliche für ein Schweizer Unternehmen machte sie die Erfahrung, dass die Wirkungskraft eines professionellen und charismatischen Auftritts eine große Rolle spielt. Deshalb beschäftigt sie sich seit vielen Jahren mit dem Phänomen Charisma.Im Rahmen von Seminaren und Einzelcoachings begleitet sie regelmäßig mittelständische Unternehmen und Führungskräfte. Wir haben ihr nun 5 Fragen zum Thema Personalführung gestellt:
1. Feedback und Kritikfähigkeit
Liebe Frau Deters, wie kritikfähig sind Sie? Erwarten Sie von Ihren Mitarbeitenden, dass Sie Ihnen Feedback geben?
Ihre Frage spricht grundsätzlich ein sehr heikles und sensibles Thema an. Konstruktive Kritik sehe ich als sehr wertvoll an. Sie zeigt sich aufseiten des Kritikers durch eine respektbasierte Kommunikation. Sie zeigt sich darin, dass es ihm dabei um Lösungen und nicht um Verletzungen geht. Und sie zeigt sich darin, dass Kritik persönlich, sachlich und wohlwollend geäußert wird. Konstruktiv zu kritisieren ist eine hohe Kunst.
Generell verwende ich lieber das Wort Feedback, da es nicht so negativ konnotiert ist. Feedback ist nützlich und sinnvoll, wenn es wertschätzend formuliert wird. Wer kein solches Feedback empfängt, kann nicht wachsen, kann sich nicht verbessern, verliert den Kontakt.
2. Kontroverse Meinungen und Konsens
Wie gelingt es Ihnen bei kontroversen Meinungen im Team einen Konsens zu finden? Spielen Sie dann die „Führungskarte“?
Konsens zu erreichen, bedeutet häufig harte und geduldige Arbeit. Vereinzelt kann es gar unmöglich sein, einen Konsens herzustellen.
Im Zusammenhang mit letzterem Fall, habe ich von einem spannenden Ansatz gelesen. Dabei geht es nicht darum einen Konsens, sondern einen Konsent zu erreichen. Die Konsent-Methode fordert von den Beteiligten kein klares und einstimmiges „dafür“. Vielmehr basiert sie auf den folgenden zwei Fragen:
- „Is it safe enough to try?“ und
- „Is it good enough for now?“
Der Vorteil dieses Ansatzes liegt zum einen darin, dass es nicht Ziel ist, alle Widersprüche aufzulösen. Zum anderen, dass die Entscheidung nicht per se in Stein gemeißelt ist. Einen ähnlichen Ansatz zeigt das Managementprinzip „Disagree and commit.“
3. Fluktuation und Mitarbeiterbindung
Was tun Sie, um Mitarbeitende zu binden? Welche Maßnahmen oder Instrumente sind zielführend? Stichwort Fachkräftemangel: Was tun Sie, um Talente zu gewinnen?
Da in den häufigsten Fällen Mitarbeitende ihre Führungskräfte und keine Unternehmen verlassen, sind zunächst die Führungspersönlichkeit und ihr Führungsstil von ausschlaggebender Bedeutung. Als Führungskraft werden daher in der Beziehung zu Mitarbeitenden entscheidende Weichen gestellt. Weichen, die aufs Abstellgleis führen oder Weichen, die zu Bahngleisen mit lebendiger und anregender Führungskultur führen.
Mitarbeiterbindung ist ein sehr weitläufiges Feld. Es beginnt bereits in dem Moment, in dem sich Mitarbeitende und Unternehmen füreinander entscheiden. Aus diesem gegenseitigen Commitment kann durch Erfüllung der jeweiligen Erwartungen und Wünsche weiteres Vertrauen im Bindungsprozess heranwachsen. Junge Talente können durchaus dadurch gewonnen werden, indem ihnen gezielt passgenaue Maßnahmen, wie zum Beispiel solche zur Potenzialentwicklung, in Aussicht gestellt werden.
4. Top 3 Werte für Personalführung
Welche drei Werte sollten Führungskräfte vorleben, gerade im Hinblick auf die Agilität der Arbeitswelt?
Offenheit, Vertrauen, Kommunikation
5. Top 3 Führungsfehler
Der Fisch stinkt vom Kopf: Was, würden Sie sagen, sind die drei gröbsten Führungsfehler?
Verantwortungslosigkeit, Gleichgültigkeit, Respektlosigkeit
Menschen bewegen wie Coco Chanel, Barack Obama & Co.
Der Charisma-Code 5 ¾ für Führungskräfte
ISBN 978-3-96186-042-5
Mehr über die Autorin auch auf Ihrer Website christiane-deters.com
Auch als Hörbuch erhältlich!